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Verkehr

Nicolaus August Otto, danke für 70 Jahre Benzinmotor, aber jetzt ist gut

Berlin wächst. Dafür wird viel gebaut. Auch und vor allem in Friedrichshain und Kreuzberg. Leider werden dadurch Straßen nicht breiter. Um mehr Menschen auf der gleichbleibenden Fläche Straßenraum besser zu befördern, gibt es nur eine Lösung: der motorisierte Individualverkehr muss Verkehrskonzepten weichen, die leistungsfähiger und zukunftsorientierter sind.
Unser langfristiges Ziel ist daher ein Bezirk mit dem Menschen im Fokus. Eine Stadt, die keine Autos mehr braucht. Barrierefreie Mobilität, kurze Wege und Takte, das alles natürlich ohne Verbrennungsmotoren. Ein leistungsfähiger, fahrscheinloser und umlagefinanzierter öffentlicher Nahverkehr, unterstützt von einer umfangreichen Infrastruktur für den Radverkehr.
Eine intelligente und vorwärts gewandte Mobilitätspolitik für eine schnell wachsende Metropole erfordert die zeitnahe Integration neuer Konzepte und Technologien. Selbstfahrende Autos sind keine Science Fiction mehr. Wenn mehr Menschen im gleichen Raum effizient vorankommen wollen, muss das mitgedacht werden. Wir setzen uns für einen Bezirk ein, der urbane Mobilität weiter denkt, inter- und multimodale Verkehrskonzepte unterstützt und befördert.

Wir fordern den weiteren Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs in Form von U- und Straßenbahnen sowie emissionsfreien Bussen. Wir drängen auf eine Verlängerung der U1 zum Ostkreuz, um den bereits überlasteten Bahnhof Warschauer Straße nicht weiter zu strapazieren.

Ein weiterer Ausbau der Aufladeinfrastruktur für die Elektromobilität sowie mehr elektrifizierte Sharing-Angebote, z.B. E-Roller und E-Bikes, sind nötig. Diese Angebote, soweit ortsgebunden, möchten wir in der Nähe des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) stationiert wissen. Um die Feinstaubbelastung zu reduzieren, muss der fossil motorisierte Individualverkehr verringert werden. Der notwendige Wirtschaftsverkehr soll mittelfristig auf emissionsfreie Antriebe umgestellt werden. Wir unterstützen daher entsprechende Bestrebungen der BSR und anderer Unternehmen wie z.B. der Post.

Wir setzen uns weiter für den Wiederaufbau der Brommybrücke als notwendigen Lückenschluss zwischen Schilling- und Oberbaumbrücke ein. Der bereits 2007 von der BVV befürwortete Wiederaufbau als Fahrrad- und Fußgängerbrücke mit Nutzung als Busverbindung darf nicht weiter hinausgezögert werden.

Wir wollen erreichen, dass im Bezirk das Prinzip “Shared Space” getestet wird. Shared Space bezeichnet eine Planungsphilosophie, nach der vom Verkehr genutzter öffentlicher Straßenraum lebenswerter, sicherer und im Verkehrsfluss verbessert wird. Charakteristisch ist dabei die starke Reduktion von Verkehrszeichen, Signalanlagen und Fahrbahnmarkierungen, sowie die Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer*innen. Dabei tritt die gegenseitige Rücksichtnahme in den Vordergrund, wobei unter anderem die Vorfahrtsregeln weiterhin Gültigkeit besitzen.

Wir begrüßen den begonnenen Ausbau der Fahrradinfrastruktur z.B. am Moritzplatz und der Warschauer Straße, drängen aber weiterhin auf eine verstärkte Umsetzung des Radverkehrsplans. Ziel ist eine zusammenhängende Fahrradinfrastruktur, die die Kieze und Stadtteile miteinander verbindet und den Flickenteppich von Radwegen beseitigt. Dazu gehören beispielsweise auch grüne Wellen für Radfahrende. Diese heben die Durchschnittsgeschwindigkeit erheblich an, ändern jedoch die Geschwindigkeit des motorisierten Stadtverkehrs kaum.

In Friedrichshain-Kreuzberg werden mehr Wege zu Fuß zurückgelegt als in anderen Bezirken. Wir möchten dies weiter fördern, indem die Ampelphasen realistischer gestaltet werden. Kein Kind und kein älterer Mensch sollen mit Angst Straßen passieren, bei denen die Ampel bereits nach drei Sekunden wieder auf Rot springt. Weiterhin müssen auch die Fußgängerwege in benutzbarem Zustand erhalten bzw. wieder hergerichtet werden.

Ziel unserer Mobilitätspolitik ist eine ökologische und effiziente Fortbewegung für alle und die Vermeidung unnötiger Wege und Belastungen.